Die Scheibenwelt - Die Gilden

In den Geschichten der Scheibenwelt tauchen über 300 Gilden auf - wenig überraschend sind sie in Ankh-Morpork angesiedelt. Gilden sind berufsverbandliche Zusammenschlüsse zur Interessenvertretung, Absicherung und Ausbildung ihrer Mitglieder. Das Gildensystem wurde in Ankh-Morpork von Havelock Vetinari revolutioniert. Er führte zusätzliche Gilden für viele, bis dahin unorganisierte oder illegale Berufszweige ein. Aus diesem Grund befinden sich auch die meisten Gilden der Scheibenwelt dort, wo sie in den letzten Jahren an Macht und Einfluss gewonnen haben. Die einzige Gilde, die je verboten wurde, war die der Feuerwehr.

Jeder Gilde steht ein Gildenoberhaupt vor. Diese regeln und verantworten die Angelegenheiten der Gilde und sind die Ansprechpartner des Patriziers. Gildenoberhäupter besitzen eine gewisse Macht und sie bestehen auf strikte Nichteinmischung von außen bezüglich aller GildenWappen der Clown Gildeangelegenheiten. Bei ernsten Vergehen, insbesonderes beim Praktizieren von Gildentätigkeiten ohne deren Genehmigung, ordnen sie nicht selten sehr endgültige Bestrafungen an. Die Oberhäupter der wichtigsten Gilden bilden den Gildenrat und haben in Staatsgeschäften eine beratende Funktion. Sie können sogar den Patrizier absetzen. Die Näherinnengilde, die Bettlergilde, die Gilde der Wäscherinnen und die Gilde der exotischen Tänzerinnen haben weibliche Oberhäupter.

 

Für eine Überblick verweise ich auf die folgenden Links:

Unvollständige Gildenliste bei scheibenwelt.de (ganz unten auf der Seite)

Unvollständige Gildenliste bei englischem Wikipedia

Es folgt nun eine kleine Übersicht der wichtigsten Gilden:

Assasinengilde

Motto: NIL MORTIFI, SINE LUCRE

Hier finden Sie immer vornehme, in schwarz gekleidete Leute, die bereit sind, jemanden gegen angemessende Entlohnung zu inhumieren (ermorden ist in den Augen der Gilde vulgär und nur zweitklassigen Dieben vorbehalten). Sie bildet vor allen Dingen Assassinen aus. Dazu gibt es eine hervorragende Schule, die erstens eine umfangreiche Allgemeinbildung vermittelt, aber auch Unterrichtsfächer wie Giftkunde, intensive Anatomie und Waffenkunde anbietet.

In diese Schule können fast alle Leute gehen. Es gibt kaum Zulassungsbeschränkungen, man kommt auch leicht wieder heraus. Der Trick besteht nur darin, dies auch aufrecht zu tun. Bekanntestes Merkmal der Gilde ist die Wetterfahne in Form eines schleichenden Mannes, der seinen Dolch in den Wind stößt.

Die Tore der Gilde sind immer geöffnet, da die Assassinen sagen, der Tod kenne keine Freizeit (was nicht ganz stimmt, da er zwischen den Dimensionen ein nettes, schwarzes Häuschen zur Entspannung besitzt). Der wahre Grund ist jedoch, dass seit 200 Jahren niemand mehr die Angeln geölt hat.

Die Gilde dient auch der Vermittlung von persönlichem Service. Soll heißen, sie können sich hier einen gut gekleideten Assassinen mieten, der auf ihre speziellen Wünsche fast immer das passende Angebot parat hat (das schlimmste Verbrechen das ein Assassine begehen kann ist jemanden schlecht gekleidet zu inhumieren).

Gildenmitglieder lehnen es ab Schusswaffen oder Bomben zu benutzen, da dadurch die Inhumierung zu einer Farce würde.

Bettlergilde

Motto: MONETA SUPERVACANEA, MAGISTER?

Es gibt zwei Obergruppen von Bettlern. Jene, die aktiv Betteln, und solche die nicht betteln. Erstere werden noch weiter erläutert.

Die zweite Gruppe der Bettler arbeitet durch ihr Fernbleiben, bzw. das Fernbleiben eines besonders exotischen Körpergeruchs bei bestimmten Festivitäten, wie Hochzeiten. Sie sind gerne bereit gegen ein geringes Entgelt solche Veranstaltungen zu meiden.

In der Bettlergilde sind Personen mit folgenden Berufsbeschreibungen der aktiven Bettlern organisiert:

  • Zitterer
  • Sabberer
  • Geiferer
  • Stöhner
  • Ächzer
  • Brummler
  • Laute-Jammerer-die-anderen-Leuten-hinterherlaufen
  • Wie-spät-ist-es-und-hast-du-mal-ein-bißchen-Kleingeld-für-mich-Frager
  • Ich-brauche-2-Mark-für-eine-Tasse-Tee-Behaupter
  • Ich-brauche-2-Mark-für-eine-warme-Mahlzeit-Belästiger

Alchemistengilde

Motto: OMNIS QUIS CORUSCAT EST OR

Das Haus dieser Gilde ist im Unterschied zu anderen Gilden zu einem gewissen Teil der Heisenbergschen Unschärferelation anheim gefallen. Häufige Experimente und explosive Stoffe sind der Grund für eine unregelmäßige Delokalisation des Gildenhauses. Soll heißen, das Gildenhaus kann sich in einer Sekunde noch in der Straße der Alchemisten befinden, und in der nächsten in einer hohen Umlaufbahn um die Scheibenwelt.

Die Gilde stellt sogar für die Hinterbliebenen einen Witwen und Waisenfond zur Verfügung, der jedoch nicht allzu häufig genutzt wird, da sich Frauen schlecht an Männer gewöhnen, die ständig nach Schwefel riechen, die es schaffen eine 50 Dollar teure Frisur ihrer Frau durch ein Experiment zu zerstören und die Liebesbriefe in chemischen Formeln schreiben.

Alchemisten sind Einzelgänger mit verschiedenen Fähigkeiten. Sie haben alle gemeinsam die Fähigkeiten ihre Umwelt erfolgreich zu ignorieren und Gold in noch weniger Gold zu verwandeln. Gegenwärtiges Oberhaupt der Gilde ist Thomas Silberfisch, der nach dem tragischen Ableben seines Vorgängers (die Explosion verlieh auch der gegenüberliegenden Straßenseite ein völlig neues Flair) diese Amt übernahm.

Es wird zwischen guten und hervorragenden Alchemisten unterschieden. Ein guter Alchemist hechtet sofort nach Beginn seines Experiments über den Labortisch, läuft die Hinternisstrecke im Labor bis hinter eine Schutzwand in Sicherheit. Ein hervorragender Alchemist weiß, wann er weglaufen muss.

Diebesgilde

Motto: ACUTUS ID VERBERAT

Der korrekte Gildenname lautet: "Gilde der Diebe, Einbrecher und artverwandter Berufe"

Die Gilde garantiert quasi den reibungslosen Kriminalitätsalltag. Man kann dort mit den Gildenmitgliedern oder deren Firmen Verträge abschließen, in denen es sich um die Diebstahlsquote pro Jahr handelt. Dabei gibt es Betriebe die sehr kundenorientierte Verträge vorweisen können, z.B. die Klauschnell G.o.H.&Co. Sie bietet ein einmaliges Beklauen (wahlweise auch Einbruch) am Anfang des Jahres und zu Hause an. Danach kann man in Ruhe durch die Stadt wandern, ohne dass man bestohlen werden sollte.

Natürlich gibt es immer schwarze Schafe, die ja unbedingt ihre Quote überziehen müssen, oder die freischaffenden kriminellen Laien. Für beide Gruppen hat die Gilde aber nur Verachtung übrig, und die Straftaten werden schnell bereinigt. (Vorzugsweise mit Homöopathischen Dosen Zement und Ozean). Gleichzeitig dient die Gilde der Verbrechensbekämpfung. Wenn die Gilde mal einen freien Tag einlegt, wie zum Beispiel zu ihrem Wandertag, am 5. Gruni, (diesmal geht's zu den sündigen Tempeln nach Klatsch, Freunde, es sind noch 5 Plätze frei!!! Ihr wißt schon, die Tempel mit den schönen Bildern) sinkt die Kriminalitätsrate fast auf 0. Andererseits wenn die Gilde streikt, werden mehr Verbrechen begangen als sonst.

Gilde der Feuerwehrleute

Diese noch sehr junge Gilde wurde fast sofort nach ihrem Entstehen wieder verboten. Das lag an den vielen Beschwerden der Bürger die KEINE Verträge mit der Gilde geschlossen hatten. Vor ihren Häusern erschienen nämlich Gildenmitglieder und diskutierten laut und vernehmlich über die Brandgefahren, denen solche Häuser ausgesetzt seien. "Siehst du das Strohdach, Mein Gott wie verantwortungslos den KINDERN gegenüber,...." "...und schau mal die Vorhäge, trocken wie Zunder, ein Funke...".

Solcherlei Äußerungen erregten so schnell Angst und Unmut, dass die Gilde keine Zeit fand sich ein Wappen oder ein Motto zuzulegen. Ein seltsamer Umstand war jedoch, daß nach dem Verbot der Gilde, die Zahl der Hausbrände, besonders in den Villenvierteln, merklich zurückging.

Kaufmannsgilde

Motto: VILIS AD BIS PRETII

Jüngste Gilde der Scheibenwelt. Sie wurde zur Selbstverteidigung von hart arbeitenden Händlern, die bis spät in die Nacht ihren Zucker im Schweiße ihres Angesichts mit Gips strecken, gegründet. Die Aufgabe der Gilde ist es verdächtige Subjekte in Lendenschurzen (vornehmlich solche, die heldenhaft sind, und denen es, laut Schicksal, bestimmt ist dicke Händler auszurauben und das Geld, was nach einem üppigen Gelage übrig ist, den Armen zu geben) zu vertreiben. Außerdem werden irregeleitete Subjekte, Touristen genannt, geworben. Dazu wurde von der Gilde eine Broschüre, die innerhalb kürzester Zeit berühmt wurde, herausgegeben. Trotz ihrer erst kurzen Bestandszeit hat sich die Gilde als eine der Einflußreichsten etabliert (es ist sehr wirkungsvoll, Assassinen und Diebe darauf hinzuweisen, das es Versorgungsengpässe bei speziellen Werkzeugen geben könnte, wenn anderen Gildenmitgliedern bedauerliche Unfälle passieren).

Näherinnengilde

Diese Gilde ist eine der jüngeren in der Stadt, obwohl ihre, hauptsächlich weiblichen, Mitglieder dem ältesten Gewerbe der Welt nachgehen (ältestes Gewerbe der Welt ist das des Feuersteinschlägers, was in einigen Steinbrüchen zu peinlichen Szenen führte). Näherinnen ist eine Bezeichnung für Damen der käuflichen Zuneigungen. Eine Untersuchungsexpedition der Kaufmannsgilde in die Schatten, das Hauptarbeitsgebiet der Gilde, förderte 987 Näherinnen und 2 Nadeln zu Tage. Eine Gildenschulung in diesem Sinne gibt es nicht, die Ausbildung findet während der Arbeit statt. Die derzeitige Präsidentin, Frau Rosemarie Palm, befasst sich hauptsächlich mit präventiver Medizin und Anlageberatung.

Narrengilde

Motto: DICO,DICO,DICO

Die Narrengilde grenzt direkt an das Gebäude der Asassinengilde. Die Lage der Gilde scheint einen nicht unerheblichen Einfluß auf die morbide, hysterische Stimmung dort zu haben. Ihren Ursprung hat sie in alten Zirkusbruderschaften und dient, wie die meisten Gilden als Schule, Polizei und Altersversorgung in einem.

In den meisten Fällen werden nur Söhne aufgenommen deren Väter schon im Bereich der professionellen Fröhlichkeit tätig waren. Die Betonung liegt auf WAREN, da Aristokraten die unangenehme Angewohnheit haben, ihre Hofnarren nach einem schlechten Witz zu vierteilen.

Bei diesen Berufsaussichten ist es nicht weiter verwunderlich, dass die meisten Leute in Ankh Morpork den Narren mit der ausgesuchten Höflichkeit gegenübertreten, die man nur Leuten entgegenbringt, die einmal zu viel eine Sahnetorte abbekommen haben, und somit ein geistiges Pulverfass sind. Daher hört man auch nachts dort leises Schluchzen und den ein oder anderen Schrei.

Wie dem auch sei, überlegen sie mal, würden sie ihre Arbeit mögen, wenn sie daraus bestünde, 3 mal pro Tag einen Eimer Tünche in die Hose zu bekommen, und alle 10 min eine Sahnetorte ins Gesicht? Außerdem mussten sie immer auf der Schwelle vor der Tür ihres Herren schlafen. Machen sie das mal, wenn sie 1,9 m groß sind, wie breit mag wohl eine Tür sein?

Wie dem auch sei, Clowns definieren sich nicht über ihren Namen, sondern über ihr Gesicht, soll heißen: über die Art und Weise wie sie sich schminken. Daher ist es streng verboten, sich so zu schminken, wie ein anderer Narr. Das Aussehen wird im Saal der Gesichter auf Eiern festgehalten.

 

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